Was unterscheidet Menschen von Tieren? Unter anderem die Fähigkeit, Werkzeuge zu benutzen. Damit konnte der Mensch einen unschätzbaren Vorteil über die wilde Natur erringen. Doch wer glaubt, dass wir die einzigen Lebewesen auf der Welt sind, die solche Hilfsmittel nutzen, irrt. Auch manche Tiere haben verstanden, wie unheimlich nützlich schon ein einzelner Stock sein kann. Diese elf fesselnden Beispiele zeigen, wie gekonnt viele Tiere mit Werkzeugen umgehen. Credit:Pixabay/a_m_o_u_t_o_n
Was unterscheidet Menschen von Tieren? Unter anderem die Fähigkeit, Werkzeuge zu benutzen. Damit konnte der Mensch einen unschätzbaren Vorteil über die wilde Natur erringen. Doch wer glaubt, dass wir die einzigen Lebewesen auf der Welt sind, die solche Hilfsmittel nutzen, irrt. Auch manche Tiere haben verstanden, wie unheimlich nützlich schon ein einzelner Stock sein kann. Diese elf fesselnden Beispiele zeigen, wie gekonnt viele Tiere mit Werkzeugen umgehen. Credit:Pixabay/a_m_o_u_t_o_nDer Krake gilt oft als das schlaueste wirbellose Tier überhaupt und improvisiert gerne, wenn es um Werkzeuge geht. Manche Kraken wurden dabei beobachtet, wie sie zwei Hälften einer Muschel mit sich herumtragen. Wenn dann ein hungriger Räuber auftaucht, schnappen sie die beiden Schalen einfach über sich zu – wie eine Art selbstgebastelte Ritterrüstung. Und der Löcherkrake setzt noch einen drauf: Er klaut tatsächlich Tentakel von Quallen und benutzt sie wie kleine Peitschen, wenn er angegriffen wird. Wie cool (und ein bisschen gruselig) ist das denn? Credit:Costy – stock.adobe.comAuch Insekten sind Werkzeugspezialisten – vor allem Arten wie Ameisen, die in Gruppen leben. Halt dich fest: Blattschneiderameisen haben sich quasi eine Hightech-Landwirtschaft ausgedacht! Sie züchten Pilze, die ihren Larven als Futter dienen. Dafür schneiden sie Stücke aus Blättern und anderem Pflanzenmaterial wie Gräsern und bringen das Ganze zu ihren Pilzgärten, wo es als Nährboden für die Pilze dient. Aber das ist noch nicht alles – die Ameisen entsorgen auch den Müll aus ihren Pilzfarmen und lagern ihn sorgfältig auf einem extra Müllhaufen. Und jetzt wird’s richtig raffiniert: Manchmal benutzen sie Werkzeuge, um Flüssigkeiten zu ihren Nestern zu transportieren, und sie testen sogar verschiedene Materialien, um herauszufinden, wie gut diese Flüssigkeiten aufsaugen können. Wissenschaftler im Labor? Nee, das sind Ameisen mit richtig krassen Fähigkeiten! Credit:frank29052515 – stock.adobe.comWohl einer der bekanntesten Werkzeugnutzer überhaupt ist der Biber – dabei ist Werkzeuggebrauch bei Nagetieren eigentlich total selten. Diese fleißigen Baumeister errichten Dämme, um sich vor Räubern zu schützen, einfacher an Futter zu gelangen und in ruhigen Gewässern schwimmen zu können. Manche dieser Dämme sind so gigantisch, dass sie bis zu 850 Meter lang werden! Der Bauprozess? Ganz klassisch: Biber fällen Bäume und stopfen sie dann mit Schlamm und Steinen ordentlich fest. Ingenieurskunst auf vier Pfoten! Credit:dpep – stock.adobe.comDass Delfine ziemlich clever sind, weiß ja fast jeder. Aber weil sie Flossen statt Hände haben, dachten viele Experten lange, dass sie keine Werkzeuge benutzen. Tja, falsch gedacht! 1984 hat man in Australien Große Tümmler dabei beobachtet, wie sie Schwämme abreißen und sich die Teile über die Nase stülpen – offenbar als Schutz vor Kratzern, während sie auf dem Meeresboden jagen. Besonders spannend: Dieses Verhalten wird anscheinend von Mutter zu Tochter weitergegeben, sozusagen als Familientradition der Delfin-Ladys. Aber es kommt noch besser! Zu den Delfin-Tricks gehört auch dieser Kniff: Sie treiben Fische in große Muschelgehäuse und schwimmen dann mit der „Fischdose“ an die Wasseroberfläche, um die Beute einfach direkt in den aufgesperrten Mund zu schütten. Kreativität auf höchstem Level, oder? Credit:Photo Style – stock.adobe.comElefanten sind echte Werkzeugkünstler und nutzen ihren unglaublich flexiblen Rüssel wie einen zusätzlichen Arm. Mit Ästen kratzen sie sich an Stellen, die weder der Schwanz noch der Rüssel erreichen kann, wedeln mit Blättern nervige Fliegen weg und kauen auf Baumrinde, bis sie weich genug ist, um spärliches Trinkwasser damit aufzusaugen. Aber das Beste kommt noch: Elefanten haben auch ein richtiges Faible für Kunst! Manche Tierpfleger haben ihren grauen Riesen tatsächlich Pinsel in die „Hand“ gedrückt – oder besser gesagt, den Rüssel – und siehe da: Die sensiblen Schöngeister entpuppen sich manchmal als echte Kunsttalente. Credit:Oguz Dikbakan – stock.adobe.comSogar Krabben mischen beim Werkzeug-Einsatz mit! Mit ihren Scheren können sie geschickt Dinge manipulieren. Dekorateurkrabben machen ihrem Namen alle Ehre: Sie „dekorieren“ sich, indem sie ihren Körper mit festsitzenden Tieren und Pflanzen wie Seeanemonen oder Algen bedecken. Meistens tun sie das, um sich zu tarnen – quasi ein Unterwasser-Cosplay. Aber einige dieser cleveren Krabben gehen noch einen Schritt weiter und packen giftige Mitbewohner wie Nesseltiere auf sich, um Fressfeinde abzuschrecken. Modisch und wehrhaft – das muss man erst mal toppen! Credit:Subphoto – stock.adobe.comAbgesehen von Primaten sind Krähen die absoluten Kreativitätsmeister im Tierreich. Sie haben eine ganze Trickkiste parat! Zum Beispiel benutzen sie Stöcke und Zweige, um Insekten aus Holz zu fischen, lassen Walnüsse gezielt vor fahrenden Autos fallen, damit die sie knacken, und machen aus Altpapier kurzerhand einen Rechen oder Schwamm. Eine Studie aus dem Jahr 2018 hat sogar gezeigt, dass Krähen komplexe Werkzeuge bauen können. Forscher haben beobachtet, wie sie kleine Objekte zusammensetzten, um damit lange Stöcke zu bauen, mit denen sie an Futter herankamen. Und das Beste: Selbst junge Krähen schaffen das, ohne erst bei den Erwachsenen abzuschauen. Es scheint also, als wäre das einfach in ihrem Blut – oder besser gesagt, in ihren Federn! Credit:captainT – stock.adobe.comMangrovenreiher sind echte Tüftler, wenn’s ums Fischen geht! Statt im Wasser herumzuwaten und darauf zu hoffen, dass ein Fisch in ihre Nähe schwimmt, machen sie’s cleverer: Sie setzen Köder ein, um die Fische direkt vor ihre Schnäbel zu locken. Diese Technik nennt man „Köderfischen“ und ist ein seltenes, aber faszinierendes Beispiel dafür, wie Vögel Werkzeuge einsetzen. Manche werfen sogar Brotkrümel ins Wasser, um Fische anzulocken. Ein bisschen wie Angeln – nur eben ohne Rute! Credit:t_rafael – stock.adobe.comSelbst die kräftigen Kiefer des Seeotters reichen manchmal nicht aus, um eine leckere Muschel oder Auster zu knacken. Aber keine Sorge, dieser charmante Meeresbewohner weiß sich zu helfen! Ein Otter trägt oft einen Stein auf seinem Bauch mit sich herum – quasi als Werkzeugkasten – und haut damit auf die Schale, bis das Mahl servierfertig ist. Manchmal nutzt er auch einen festen Felsen am Ufer wie einen Amboss, um Miesmuscheln zu knacken. Handwerk mit Stil, könnte man sagen! Credit:Mark Hunter – stock.adobe.comVögel sind echte Profis, wenn es um den Einsatz von Werkzeugen geht. Ein besonders beeindruckender Vertreter ist der Schmutzgeier. Der steht total auf Straußeneier – aber hey, so eine dicke Eierschale bricht sich nicht von allein. Also greift der clevere Vogel kurzerhand zu einem Stein, den er mit seinem Schnabel schnappt und so lange daraufhaut, bis das Ei endlich aufgibt. Und das ist noch nicht alles: Man hat diese Geier auch dabei beobachtet, wie sie mit Stöcken Wolle aufrollen, um damit ihre Nester auszupolstern. Echte Heimwerker unter dem Federvieh! Credit:Bouke – stock.adobe.comEs gibt so einige Finkenarten, die Werkzeuge benutzen, aber der Star unter ihnen ist wahrscheinlich der Spechtfink von den Galapagosinseln. Sein Schnabel ist nämlich nicht immer klein genug, um in die winzigen Verstecke von Insekten zu gelangen. Kein Problem für den schlauen Vogel: Er sucht sich einfach einen passenden Zweig oder eine Dornenspitze von einem Kaktus und nutzt das Werkzeug, um an seine Mahlzeit zu kommen. Dieser clevere Trick hat ihm sogar den Alternativnamen „Werkzeugbaumfink“ eingebracht. Und jetzt der Hammer: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass dieser Trick nicht von anderen gelernt wird, sondern den Vögeln einfach in die Wiege gelegt ist. Handwerker-Gen, quasi. Credit:AGAMI – stock.adobe.com